
Plastikfreies Bioplastik als Alternative – Sinnvoll oder nicht?
Bioplastik kommt immer häufig im Alltag zum Einsatz. Ob die weite Verwendung von Bioplastik eine Alternative darstellt, welche Gefahren damit einhergehen und wann der Einsatz sinnvoll ist, wollen wir uns hier ansehen.
NACHHALTIGKEITPLASTIK


In diesem Artikel wollen wir uns mit der plastikfreien Alternative Bioplastik beschäftigen und mit der Frage ob deren Verwendung sinnvoll ist oder nicht. Weiterhin werden wir uns ansehen welche Alternativen es überhaupt gibt und bei welchen Produkten diese eingesetzt werden.
Alternativen zu Kunststoff sollen einen nachhaltigeren Eindruck erwecken und die Konsumenten im Glauben lassen, dass beispielsweise die plastikfreie Verpackung die Lösung zur Plastikvermüllung seien. Wieso dies nicht wirklich der Fall ist, wann es Sinn macht und vieles mehr schauen wir uns im Folgenden genauen an. Dabei soll es hier nicht um Alternativen wie Holz, etc. gehen, sondern um das bereits genannte Bioplastik.
Was sind biobasierte Kunststoffe?
Kurz gesagt handelt es sich um einen Kunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Die folgenden Rohstoffe/Lebensmittel kommen hier oft zum Einsatz:
Kartoffeln
Mais
Zuckerrohr
Zellulose
Diese Alternative zu Plastik erkannt man mitunter durch folgende Bezeichnungen:
Bio-PET
Bio-PE
PLA (Polyactid)
Beispiele für Bio-Plastik
Bio-Mülltüten
Mülltüten aus kompostierbaren Bioplastik oder auch Biopolymeren kann aus verschiedenen natürlichen Rohstoffen hergestellt werden. So kommt dafür häufig Maisstärke oder auch Kartoffelstärke zum Einsatz.
Bio-Verpackungen
Solche können oftmals aus Cellulose bestehen. Die Verkäufer eines Produktes werben damit, dass die Verpackung komplett biologisch abgebaut werden kann und so in die Biotonne gehört. Der Prozess geht um die 70 Tage.
Begrenzte Flächen
Ein entscheidender Punkt, welcher beim Bioplastik zuerst gar nicht in den Sinn kommen mag, jedoch essenziell ist.
Die Rohstoffe für Bio-Plastik benötigen Fläche, Wasser und Dünger, um wachsen zu können. Allerdings ist die landwirtschaftliche Fläche begrenzt.
Bereits heute werden 50% der nutzbaren Fläche für die Lebensmittelproduktion genutzt. Einen Ersatz von Plastik mit Bio-Plastik ist somit nicht realistisch, weil einfach Millionen von Hektar Ackerland gebraucht werden würden.
Mögliche Folgen einer erhöhten Nutzung von Wegwerf-Bio-Plastik
Durch den erhöhten Bedarf an Ackerfläche könnten Abholzung und somit auch der Verlust von Biodiversität eine mögliche Folge sein.
Ein weiterer Punkt können steigende Lebensmittelpreise sein, durch den erhöhten Bedarf von Lebensmitteln in der Industrie für die Herstellung von Bio-Plastik
Die insgesamte CO₂-Bilanz der Plastikalternative kann sogar negativ ausfallen, wenn einige Aspekte mit in Betracht gezogen werden, wie zum Beispiel verwendetes Düngemittel, Transportwege und Landnutzungsänderungen.
Plastikfreie Alternativen stellen keine Lösung des eigentlichen Problems dar, dass wir schlichtweg viel zu viel Müll produzieren. Für Einwegmüll ist Bioplastik in einigen Aspekten besser als konventionelles Plastik, in anderen Aspekten jedoch auch schlechter.
Wiederverwendbare Plastikalternativen hingegen sind bei bestimmten Produkten sinnvoll.
Was kann ich tun, um Plastik zu vermeiden?
Secondhand nutzen – Ihr könnt Kleider, Möbelstücke, elektronische Geräte und praktisch alles andere auch gebraucht kaufen.
Unverpackte Artikel bevorzugen – Im Supermarkt, je nach Kette, gar nicht so einfach bei den Lieblingsartikeln die Verpackung, selbst im Obst- und Gemüsebereich, wegzulassen.
Do-It-Yourself – Viele Produkte könnt ihr ganz einfach selbst herstellen. Dies gilt vor allem für Reinigungsprodukte. Da kann jeder viel an Plastik einsparen. Einfache Haushaltsmittel wie Natron oder Essig können schon viel bewirken.