Nachhaltiger Fleischkonsum - Was macht ihn aus.

Bei dem Konsum von Fleisch ist die Nachhaltigkeit von großer Bedeutung. Zum einen bringt dieses Thema die Umwelt, sowie auch unsere Gesundheit in den Vordergrund. Warum und weshalb erfahrt ihr hier.

NACHHALTIGKEITGESUNDHEITERNÄHRUNG

Ein nachhaltiger Fleischkonsum bedeutet, dass die Zucht von Tieren auf eine umweltschonende Methode basiert, sowohl als auch die Einbeziehung des Tierwohls und dessen Gesundheit. Hier gilt du bist, was du isst. Und noch wichtiger zum Verstehen ist der folgende Satz:
Du bist das, was das was du gegessen hast, gegessen hat.

Warum ist nachhaltiges Fleisch für unsere Gesundheit wichtig?

  • Keine schädlichen Chemikalien und Antibiotika

  • Qualitätsunterschied

  • Nähstoffgehalt

Durch nachhaltigen Fisch und dessen besseren Qualität ist der Wert an guten Omega-3-Fettsäuren höher. Diese Fettsäuren gelten als entzündungshemmend, wobei bei schlechter Fischqualität, bei der Verwendung von schlechtem Futter der Wert an schlechten Omega-6-Fettäuren steigt. Schlechte Omega-6-Fettsäuren wiederum sorgen für Entzündungen im Körper und führen zu weitreichenden Problemen. Bei guter Fischqualität mit guten Fetten wirkt sich das vor allem positiv auf das Herz-Kreislauf-System und das Gehirn aus. Dies reduziert das Risiko für einen Herzinfarkt oder auch einen Schlaganfall.

Zertifizierungen geben Aufschluss darüber, ob bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden. So gibt es auch verschiedene Zertifizierungen für Fleisch. Diese sind für gewöhnlich bereits auf der Verpackung im Supermarkt zu sehen und so leicht ersichtlich, wenn es einem bewusst ist, worauf zu achten ist. Dies ist der einfachste Weg, um herauszufinden, ob die Nachhaltigkeit eines Fischproduktes gegeben ist.

Folgend stelle ich euch nun zwei dieser Zertifizierungen vor:

Haltungsform

Um das Wohl des Tieres festzustellen, wurde in Deutschland Kennzeichnungssystem eingeführt, welches sich durch die Haltungsform 1-4 auszeichnet. 1 ist dabei das geringste Tierwohl und 4 das höchste. Was das genau bedeutet im folgenden Abschnitt:

Haltungsform 1 – Stallhaltung

Mindestanforderung gemäß gesetzlichem Tierschutz. Nur weil dies gesetzlichen Anforderungen entspricht, bedeutet das nicht, dass das Tier unter guten Umständen gehalten wurde. Im klaren bedeutet diese Haltungsform, kein Auslauf, die Tiere stehen auf engstem Raum einander in reiner Stallhaltung.

Haltungsform 2 – Stallhaltung plus

Leider nur minimal besser als die konventionelle Stallhaltung ist die Haltungsform 2. Es ist minimal mehr Platz vorzusehen und den Tieren ist Beschäftigungsmaterial zu geben. Das kann dabei Spielzeug, Holz, Stroh oder ähnliches sein.

Haltungsform 3 – Außenklima

Das Tier hat Zugang zu einem Außenklima. Dies kann durch einen überdachten Außenbereich gegeben sein, jedoch sind auch Fenster ausreichend. Dabei müsst ihr bedenken, dass diese Anforderung bei der Haltungsform 1 und 2 nicht gegeben ist. Kein schönes Leben. Weiterhin haben die Tiere hier 40% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben und es ist für verbesserte Lebensqualität zu sorgen.

Haltungsform 4: - Premium

Die höchste Haltungsform bedeutet mindestens die doppelte gesetzlich vorgeschriebene Fläche steht dem Tier zur Verfügung. Das Futter ist frei von gentechnisch veränderten Mitteln. Dies ist ein enorm wichtiger Punkt, der sich wesentlich auf unsere eigene Gesundheit auswirkt.

Zu letztens ist dem Tier täglich ein Auslauf ins freie zu gewähren oder eine generelle Weidenhaltung vorzusehen.

In Bezug auf die Nachhaltigkeit, des Tierwohls und eure eigene Gesundheit sollte nichts anderes gekauft werden als Haltungsform 4. Auch wenn diese deutlich mehr ins Geld geht.

EU-Bio-Siegel

Ein Zeichen, dass wir alle aus dem Supermarkt kennen. Dieses kleine grüne Blatt-Logo ist das offizielle Gütesiegel der Europäische Union und steht für eine biologische Landwirtschaft und Lebensmittel. Dabei werden alle Produkte mit diesem Siegel nach den EU-Öko-Verordnungen herstellt.

Was bedeutet es, wenn dieses Siegel auf unserer Verpackung ist?

Nachhaltige Landwirtschaft

  • Keine gentechnisch veränderten Organismen

  • Die Biodiversität und Bodengesundheit werden gefördert

  • Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und Dünger

Höhere Qualität

Tiere haben mehr Platz, werden nicht präventiv mit Antibiotika versorgt und erhalten artgerechtes Bio-Futter.

Andere Lebensmittel, wie beispielsweise Gemüse, werden nicht mit künstlichem Farb- Aroma oder Konservierungsstoffen versehen. Weiterhin unterliegt deren Produktion strenge Kontrollen unter einer schonenderen Verarbeitung.

Artgerechtes Biofutter

Die Vorteile sind klar. Keine unnötigen Chemikalien für Mensch, Tier und Umwelt. Höhere Qualität der Lebensmittel und allgemein geringer Auswirkung auf die Umwelt, was Nachhaltigkeit bedeutet.

Info: Nur weil ein Bio-Siegel auf der Verpackung ist, bedeutet das nicht, dass das Produkt regional ist. Dieses kann ebenso aus EU- oder anderen Drittländern stammen.

Deutsches Bio-Siegel

Neben dem EU-Bio-Siegel besteht noch ein Deutsches. An sich sind hier die Anforderungen genau gleich wie bei EU-Siegel. Jedoch wurde dieses früher gegründet und ist unter den deutschen Verbrauchern als vertrautes Zeichen ein zusätzliches Qualitätssiegel.

Neben diesen Siegeln gibt es auch weitere Siegel, die für Nachhaltig stehen und dem Verbraucher schnell verständlich machen, dass nachhaltige Praktiken angewendet wurden.

Tipps zum nachhaltigen Fleischkonsum:

Qualität über Quantität

Anstatt täglich billiges Fleisch aus der Massenproduktion zu konsumieren, sollten wir darauf achten besser qualitativ hochwertiges Fleisch zu uns zu nehmen, auch wenn das bedeutet den Konsum einzuschränken. Somit heißt es:

Bio-Fleisch bevorzugen. Denn Bio-zertifizierte Betriebe achten auf höhere Tierschutzstandards, wie mehr Platz, Auslauf und natürliche Fütterung.

Weidehaltung statt Massentierhaltung. Tiere, die auf der Weide gehalten werden, haben eine bessere Lebensqualität und belasten die Umwelt weniger als Tiere aus intensiver Massentierhaltung.

Keine Antibiotika. Nachhaltige Tierhaltung verzichtet auf übermäßigen Antibiotikaeinsatz, wodurch das Risiko von Antibiotikaresistenzen reduziert wird.

Die Folgen bedenken

Tiere benötigen Futter und die Futterpflanze benötigt Lebensraum, welchen einen großen Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche einnimmt. Bei minderwertigem Futter werden Chemikalien eingesetzt, die das Tier und die Umwelt belasten. Wildfleisch und Tiere aus Weidenhaltung sind hier klar zu bevorzugen. Durch den Konsum von regionalen Produkten könnt ihr Nachhaltigkeit in euren Fleischkonsum bringen:

- Regional erzeugtes Fleisch verursacht weniger CO₂-Emissionen als importiertes Fleisch aufgrund von den kürzeren Transportwegen.

- Wer Fleisch direkt beim Metzger oder Hofladen kauft, fördert nachhaltige Landwirtschaft und faire Arbeitsbedingungen durch Unterstützung von lokalen Landwirten.

Auf umweltfreundliche Produktionsmethoden achten

Nachhaltige Futtermittel: Fleisch aus Betrieben, die auf heimisches Futter statt Soja aus Regenwaldgebieten setzen, ist umweltfreundlicher.

Weniger CO₂-Emissionen: Rindfleisch hat einen höheren CO₂-Fußabdruck als andere Fleischsorten. Huhn, Wild oder Lamm kann für Abwechslung in der Ernährung sorgen und gleichzeitig Nachhaltigkeit fördern.

Ganzheitliche Nutzung des Tieres

Lebensmittelverschwendung kann durch euren Konsum zusätzlich verringert werden. Denn nachhaltiger Fleischkonsum bedeutet auch, das ganze Tier zu verwerten und nicht nur die schönsten, fettfreien Filetstücke zu kaufen, sondern auch Innereien oder Knochen. Nebenbei bemerkt ist Fett ein Geschmacksträger. Bei gutem, nachhaltigem Fleisch aus guter Haltung ist weiterhin das Fett auch nicht schädlich wie allgemein angenommen wird, sondern bis zu einem gewissen Grad auch förderlich für die Gesundheit.

Durch kreative Zubereitungen von Fleischprodukten aus weniger beliebten Fleischteilen wie dem Knochen könnt ihr auch super neuen Rezepte ausprobieren und mehr Abwechslung in euere Ernährung schaffen.

Nachhaltiger Fleischkonsum bedeutet besseres, qualitativ hochwertigeres Fleisch zu essen – mit Fokus auf artgerechte Haltung, regionale Herkunft, ressourcenschonende Produktion und bewussten Konsum. Dies schützt die Umwelt, verbessert das Tierwohl und fördert zudem die eigene Gesundheit.