
Nachhaltiger Fischkonsum - Was macht ihn aus.
Kleine Dinge können eine große Veränderung zum Besseren bewirken, wenn alle aktiv werden und Schritte in ein nachhaltigeres Umfeld wagen.
NACHHALTIGKEITGESUNDHEIT
Ein nachhaltiger Fischkonsum bedeutet, dass beim Konsum vom Fisch das Ökosystem nicht negativ beeinflusst wird. Der Lebensraum der Fische betrifft Süss- und Meereswasser. Diese beiden Ökosysteme können beim Fischfang gefährdet werden.
Wie ihr Fisch nachhaltiger konsumieren könnt und worauf zu achten ist erfahrt ihr hier.
Warum ist nachhaltiger Fisch für unsere Gesundheit wichtig?
Keine schädlichen Chemikalien und Antibiotika
Eine nachhaltige Fischzucht bedeutet, keine Verwendung von unnötigen Antibiotika oder ähnlichen Chemikalien. Beim Verzehr von durch Antibiotika gefütterten Tieren führt dies zu einer Resistenz. Weiterhin tötet Antibiotika die schlechten wie auch die guten Bakterien, was sich negativ auf unser Mikrobiom auswirkt. Zu dem Einsatz von Chemikalien bei nicht nachhaltigen Fischzuchten gehören künstliche Futtermittel mit wachstumsförderten Stoffen, die sich wie Antibiotika auch negativ auf die Gesundheit auswirken.
Qualitätsunterschied
Nachhaltige Fischereien achten auf kürzere Transportwege. Dies bedeutet, dass der Fisch frischer verzehrt werden kann, vorausgesetzt dieser wird nicht fangfrisch eingefroren. Durch schonendere Verarbeitung und kürzere Transportwerge bleibt ein höherer Nährstoffgehalt in dem Fisch erhalten. Das Gleiche gilt übrigens auch bei Gemüse und Obst. Bei nachhaltigem Fisch kann zudem davon ausgegangen werden, dass diese unter natürlich guten Bedingungen leben, beziehungsweise gefangen wurden und keine künstlichen Mastmethoden zur Produktion verwendet wurden. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf deren Belastung von Schwermetallen aus. Durch überfischten und verschmutzen Gewässern tritt häufig ein höherer Schwermetallgehalt im Fleisch auf. Hierzu gehört beispielsweise Quecksilber oder Blei.
Nähstoffgehalt
Durch nachhaltigen Fisch und dessen besseren Qualität ist der Wert an guten Omega-3-Fettsäuren höher. Diese Fettsäuren gelten als entzündungshemmend, wobei bei schlechter Fischqualität, bei der Verwendung von schlechtem Futter der Wert an schlechten Omega-6-Fettäuren steigt. Schlechte Omega-6-Fettsäuren wiederum sorgen für Entzündungen im Körper und führen zu weitreichenden Problemen. Bei guter Fischqualität mit guten Fetten wirkt sich das vor allem positiv auf das Herz-Kreislauf-System und das Gehirn aus. Dies reduziert das Risiko für einen Herzinfarkt oder auch einen Schlaganfall.
Zertifizierungen geben Aufschluss darüber, ob bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden. So gibt es auch verschiedene Zertifizierungen für den konsumierbaren Fisch. Diese sind für gewöhnlich bereits auf der Verpackung im Supermarkt zu sehen und so leicht ersichtlich, wenn es einem bewusst ist, worauf zu achten ist. Dies ist der einfachste Weg, um herauszufinden, ob die Nachhaltigkeit eines Fischproduktes gegeben ist.
Folgend stelle ich euch nun zwei dieser Zertifizierungen vor:
MSC
Die wohl bekannteste Organisation für nachhaltigere Fischerei ist MSC. Die Organisation mit dem blauen kleinen Fisch als Logo steht für «Marine Stewardship Council» (MSC). Diese trägt dazu bei, die Meere zu schützen und deren Fischbestände zu bewahren.
Die Produkte, die das Zertifikat MSC erfüllen, müssen verschiedene Auflagen erfüllen.
Kein Überfischen
Überfischen bedeutet, dass mehr Fische dem Meer entfernt werden als nachwachsen können. Ab einem gewissen Punkt wären dann die überfischten Fischarten in bestimmten Gebieten gar nicht mehr vorhanden oder gar ausgestorben. Auch für künftige Fischvorräte im Meer ist ein Überfischen grundsätzlich zu vermeiden.
Beifang minimieren
Es werden beim Fischen auch Fischarten, die nicht gefangen werden sollen, oder auch andere Tiere mitgefangen. Dies lässt sich nicht komplett vermeiden, jedoch zu einem gewissen Rahmen einschränken. Ein Problem, das daraus entsteht, ist die potenzielle Gefährdung von Fischarten.
Meeresboden schützen
Vor allem das Fischen mit Schleppnetzen bedroht der Meeresökosystem. Diese Netze reichen bis auf den Meeresgrund und werden zum Fischen über den Meeresboden gezogen. Dabei wird der Lebensraum der Meereslebewesen zerstört. Auf der Rückseite der Verpackung könnt ihr für gewöhnlich sehen, ob bei wilde gefangenem Fisch ein Grundschleppnetz zum Einsatz gekommen ist oder nicht.
Nachhaltige Praktiken
Hierzu gehört unter anderem ein gewisses Management der Fischereien. Auch bei Fischen gibt es jährlich Schwankungen in dessen Bestand. Als nachhaltige Fischerei muss eine solche Schwankung beim Fischen berücksichtigt werden, um die vorhanden Ressourcen zu schützen.
Weitere Infos zu MSC findet ihr auf deren Website.
ASC
Dieses Zertifikat, erkennbar am türkisenen Siegel, der Aquaculture Stewardship Council (ASC), setzt gewisse Standards für die Zucht von Fisch und Meeresfrüchten und gibt somit Aufschluss darüber, ob eine umweltschonende und soziale Aquakultur in einer Zucht besteht. Dabei wird die gesamte Lieferkennte betrachtet. Dies beginnt mit der Futtermittelproduktion für die Zucht von Fischen und Meeresfrüchten und endet im Regal im Supermarkt. Die Standards der Organisation basieren auf jahrelanger Zusammenarbeit in Abstimmung mit Lieferanten, Produzenten und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt.
Es gibt verschiedene Standards beim ASC. Dabei wird zwischen verschiedenen Spezies unterschieden, um die optimalen Standards für eine nachhaltige Zucht, passen auf die Gruppe festzulegen. Dabei lassen sich unter anderen folgenden Gruppen vorfinden:
Muscheln
Forellen
Lachs
Tilapia
Algen
Diese Arten wegen aufgrund deren zahlreichen Zucht zur Wichtigkeit in Bezug auf Nachhaltigkeit unterteilt. Zusammenfassend fokussieren sich die Standards des ASC auf zwei wesentliche Punkte:
Umweltaspekte
Der Einfluss auf die Umwelt muss aktiv minimiert werden
Sozialaspekte
Verantwortliches Betreiben des Unternehmens
Warum gibt es einen Futtermittelstandard?
Marine Zutaten bei der Fischzucht beschränkt sich nur auf einen kleineren Prozentteil. Rund dreiviertel des Futters stammt aus der Landwirtschaft. Damit gehören zu einem grossen Teil der Nahrung für Fische aus der Zucht vor allem:
Reise
Weizen
Soja
Diese landwirtschaftlichen Produkte wiederum haben selbst Auswirkungen auf die Umwelt und müssen deshalb als Teil der Kette betrachtet werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Produktion dieser Lebensmittel oftmals mit Abholzung oder der Umgestaltung von Landfläche verbunden ist, die das Ökosystem stört. Durch bessere Transparenz der Betriebe kann die Situation gesamtheitlich verbessert werden. Der ASC kontrolliert dabei Futtermittelhersteller, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Die Futtermittel müssen aus verantwortungsvollen Quellen mit nachhaltiger Produktion stammen, um eine nachhaltige Fischzucht zu garantieren.
Wer schnell erfahren will welche Supermärkte, Lieferanten, Marken und weitere dieses Siegel tragen, kann dies ganz einfach durch deren Website rausfinden. So könnt ihr beim nächsten Einkauf schnell zum nachhaltigen Produkt greifen.
https://de.asc-aqua.org/hier-findest-du-produkte-mit-dem-asc-siegel/
Weitere Infos zu ASC findet ihr auf deren Website.
Informiere dich
Welche nachhaltigen lokalen Fischerbetriebe gibt es bei mir in der Nähe? Das kann ein erster Schritt sein, um lokale Betriebe zu unterstützen und dabei nachhaltig Fisch zu konsumieren. Durch einen bewussten Konsum entscheidest du dich für hochwertige, nachhaltig gefangene Fischprodukte. Weiterhin bedeutet ein maßvoller Konsum eine Entlastung der Fischerei.
Eine nachhaltige Fischzucht zu findet bedeutet umweltfreundliche Zucht ohne unnötigen Einsatz von medizinischen Produkten wie beispielsweise Antibiotika. Die Zucht von Forellen ist generell mit einem tendenziellen niedrigen ökologischen Fussabdruck verbunden und werden oft in nachhaltigen Anlagen gezüchtet.
Jedoch werden für die Zucht von einigen Fischarten beispielsweise Mangroven zerstört und Gewässer mit Antibiotika und Chemikalien verunreinigt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Fische aus solchen Zuchten unter schlechten Bedingungen grossgezogen werden, wobei Antibiotika nötig werden, damit diese vor Krankheiten geschützt werden.
Wer mehr über einzelne Fischarten erfahren möchte und welche unbedenklich in Bezug auf Nachhaltigkeit konsumiert werden können, kann sich beim dem «Fischratgeber» der WWF informieren.
Beim Fischkonsum auf Abwechslung achten
Da die Nachfrage bei beliebten Fischarbeiten wie es beim Lachs oder beim Thunfisch der Fall ist, hoch ist, kommt es hier oft zu Überfischung. Andere weniger beliebte Fischarten wie beispielsweise Sardinen oder Hering sind oft nachhaltiger.
Zu weiteren überfischen Arten gehören:
Aal
Schwertfisch
Abwechslung beim Fischkonsum kann Vielfalt in deine Ernährung bringen und hilft einen Schritt in die Nachhaltigkeit zu gehen.